Coronavirus-Pandemie – Was ist wichtig?
16.03.2020 / Dr. Hans-Friedrich Willimzik & Dr. Wieland Beck
Liebe Pro Praxis-Mitglieder,
die Coronavirus-Fallzahlen in Deutschland steigen jeden Tag weiter an. Schulen, Kindergärten und öffentliche Einrichtungen werden geschlossen. COVID-19 hat die ganze Welt im Griff und wir sind uns über den ernst der Lage sicher bewußt. Es bringt uns allen nichts, wenn wir in Panik verfallen und im Supermarkt die Regale leerkaufen. Das Leben geht weiter und es soll vermieden werden, dass viele Menschen erkranken und Kliniken und Praxen geschlossen werden müssen. Es ist außerdem wichtig, dass die Einrichtungen des Gesundheitswesens arbeitsfähig bleiben. Wir möchten an dieser Stelle ein paar Hinweise und Regeln mitteilen, an die wir uns alle verstärkt halten sollten.
- In allen Betrieben gilt, wenn Mitarbeiter in den letzten Wochen in einem der Risikogebiete waren, müssen sie dies unbedingt dem Gesundheitsamt sowie ihrem Arbeitgeber mitteilen. Nach Empfehlung des RKI sind diese Mitarbeiter dann auf Infektionen mit dem Coronavirus zu testen und für mindestens zwei Wochen von der Arbeit freizustellen. Sie sollten sich für diese Zeit zu Hause in "Quarantäne" begeben. Danach wird je nach Situation von den Gesundheitsbehörden entschieden.
- Ansonsten ist es dringend zu empfehlen, dass sich in den nächsten Monaten erst gar niemand in die Risikogebiete begibt. Daher sollten Urlaubsreisen oder sonstige geplante Aufenthalte in den ausgewiesenen Risikogebieten aus Sicherheitsgründen möglichst abgesagt werden.
- Wenn Mitarbeiter (insbesondere an respiratorischen Störungen, wie z.B. Husten, Schnupfen, Fieber) erkranken, sollten sie dies unbedingt dem Arbeitgeber mitteilen und nicht mit Grippesymptomen arbeiten gehen. Dies gilt auch bei nur leichter Symptomatik für einen grippalen Infekt. Dadurch soll vermieden werden, dass sich im Team weitere Mitarbeiter anstecken.
- An dieser Stelle möchten wir nochmals auf wichtige Hygieneregeln hinweisen, wie 20 bis 30 Sekunden langes Händewaschen bei jedem Betreten des Betriebes und natürlich nach jedem Toilettengang. Bitte auch an die regelmäßige Händedesinfektion denken. Jeder Arbeitgeber sollte entsprechende Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowie Schutzkleidung (Einmalhandschuhe, Mundschutzmasken, usw.) zur Verfügung stellen.
- Es wird geraten, auf jegliches Händeschütteln zu verzichten, nach dem Motto: "No hands – wir schenken Ihnen dafür ein Lächeln". Körperkontakte möglichst vermeiden (ein Meter Abstand).
- Die Einmalhandschuhpflicht sollte häufiger angewendet werden. Händewaschen und -desinfektion nach jedem Patienten!
- Regelmäßige (mehrmals tägliche) Desinfektion aller Gerätschaften und Oberflächen (z.B. PC-Tastaturen und -mäuse, Telefone, Türklinken, Metallflächen und Auflagen von Behandlungstischen, usw.).
- Soziale Kontakte sowie das Aufsuchen größerer Menschenansammlungen (Kongresse, Konzerte, Versammlungen, usw.) sollten soweit wie möglich vermieden werden.
Die COVID-19 Injektion wird sicher nicht spurlos an uns vorübergehen und der eine oder andere wird vermutlich erkranken (ob mit Tupferprobe und PCR nachgewiesen oder nicht). Wir wollen aber durch die o.g. Hygieneregeln erreichen, dass Erkrankungen dann vielleicht ein wenig milder oder sogar symptomfrei verlaufen.
Daher empfehlen wir Ihnen, Ihre Mitarbeiter diesbezüglich zeitnah zu unterweisen und dies auch zu dokumentieren.
Es gibt derzeit sicher keinen Grund zur Panik, dennoch können wir versuchen, uns an (eigentlich) selbstverständliche Hygienemaßnahmen zu halten und das beste daraus zu machen. Wir wissen noch nicht, wie sich die aktuelle Situation weiterentwickelt und inwieweit auch Haustiere bei der Übertragung eine Rolle spielen könnten.
Aktuelle Informationen zum Thema Coronavirus-Krankheit-2019 finden Sie im "Lagebericht des Robert-Koch-Institut zur Coronavirus-Krankheit vom 14. März 2020" sowie auch unter Friedrich-Loeffler-Institut (Umgang mit Haus- und Nutztieren) und Robert-Koch-Institut.
Bleiben Sie alle gesund! Wir schaffen das!
Ihr Dr. Hans-Friedrich Willimzik & Dr. Wieland Beck
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